© Editha Neumann, GS Wildau

Erlebnisbericht 22.04.2022

Abschlusstag zur Projektwoche „Deutschland“ der Jahrgangsstufe 5 an der Wildauer Grundschule

Nach 4 Projekttagen zu 4 verschiedenen Aspekten oder Kernfragen, die sich ganz unterschiedlich dem Thema „Deutschland“ näherten, sollte der Abschlusstag sich noch einmal ganz entschieden von diesen Tagen abheben.

Freie Projektarbeit in kleinen Gruppen oder für sich allein eine Aufgabe zu ertüfteln oder experimentell zu hinterfragen und dann keine gemeinsamen Pausen, sondern jeder individuell zu seinem Zeitmanagement passend, das ist für eine 5. Klasse eine Herausforderung. Umso mehr freuten sich alle auf eine gemeinsame Unternehmung und einen außerschulischen Lernort fern ab den heimischen Gefilden.

Gute 2 Stunden Fahrzeit mit dem Zug mit nur einmal umsteigen, das war eine aufregende Vorstellung. Die Kinder waren sehr aufgekratzt.

Die Fahrt begann erst 9.30 Uhr! Schon das war eine unerhörte „Schönigkeit“ für alle, wann hatte schon mal so spät die Schule begonnen? Zurück erwarten konnten uns die Eltern auch erst nach Einbruch der Dunkelheit, nach 20 Uhr.!!!

Diese Unternehmung war entschieden nichts für kleine Kinder. So fühlten sich auch alle sehr erwachsen als sie die Reise antraten.

Der erste Teil in der S-Bahn war zu dieser Tageszeit angenehm, da der Zug nicht voll war und alle in dem Wagon einen Platz fanden. Das Umsteigen am Südkreuz in Berlin war einfach, übersichtlich und selbst mit dem Rollstuhl kein Problem. Die Tatsache, dass ein Rollstuhlreisender seine Fahrt anmelden muss, war uns nicht bekannt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir überhaupt nicht über die möglichen Schwierigkeiten für unseren verletzten Klassenkameraden nachgedacht. Zum Glück trafen wir an diesem Tag nur auf verständnisvolle und freundliche Zugbegleiter und Bahnmitarbeiter. Wir lernten demütig die Freundlichkeit der Menschen zu schätzen und kamen trotz unserer Unwissenheit sehr gut zu unserem Ziel und auch wieder nach Hause. Geholfen hat da natürlich die Tatsache, dass sich unser Klassenkamerad mobil auf Krücken fortbewegen konnte und nur zusätzlich den Rollstuhl mithatte.

Die komfortable Ausstattung der RE-Züge hat alle Kinder sehr positiv überrascht. Unbedingt wollten alle in die obere Etage. Einer Jungengruppe gefiel besonders der obere, separate Vorraum zur 1. Klasse. Diesen wollten sie unbedingt auch auf der Rückfahrt wieder belegen. Das sich direkt dort im Zug ein Süßigkeitenautomat befand, hat der Stimmung noch nachgeholfen. Das Taschengeld wurde mit großer Begeisterung in die dort erhältlichen Dinge investiert.

Die Kinder registrierten, dass sich an den Plätzen und in den Gängen Müllbehälter befanden. Das ist bekanntlich ja ein Erwachsenthema bei solchen Ausflügen: „Euren Müll nehmt ihr aber nachher mit!“ Als begleitende Lehrkraft brauchte ich mich nicht fremdschämen und noch schnell hinter der Klasse herräumen, bevor wir ausstiegen. Auch das Problem der Toilettengänge war kein Problem, was bei über 2 Stunden Fahrzeit ein Segen war.

Bequem und sauber, so empfanden die Kinder den RegionalExpress. Besonders gelobt wurden die Kopfstützen.

Das Müritzeum ist ein toller außerschulischer Lernort. Das Außengelände und das Gebäude selbst sind sehenswert, mit seinem Abenteuerspielplatz hat das Museum ein sehr abgerundetes Angebot gerade auch für Schulklassen.

Wir hatten einen Workshop zur Eis- und Steinzeit gebucht. Wir wollten uns aus topografischer und ethnologischer Sicht unserer Wohnregion Brandenburg nähern. Wieso ist bei uns in Wildau so viel Sand und warum gibt es in Brandenburg so viele Seen? Was gab es für Pflanzen und Tiere und wie lebten die Menschen damals hier? Aus dem Unterricht brachte die Klasse schon sehr viel Wissen mit, da sich dieses Thema fächerübergreifend durch Gewi, Deutsch und Kunst gezogen hatte.

Das Müritzeum ist ein Museum zum Anfassen, selbst erkunden und hat ein Untergeschoss mit großen Aquarien für Süßwasserfische. Es ist vielseitig und ansprechend und regt zu eigenen Erkundungsgängen ein. Für die begleitenden Erwachsenen, die ihrer Aufsichtspflicht nachkommen sollten, war die kindgerechte und überaus ansprechende museale Landschaft eine Herausforderung. Nach dem Workshop durften sich die Kinder frei im Museum selbst auf Erkundungsgänge begeben.

Das Museum ist durch seinen Fahrstuhl rollstuhlgerecht gebaut. Der Workshopraum war groß und ein guter Rückzugsort für die Klasse. Wir hatten ausreichend Verpflegung eingepackt und ein mitgebrachtes und selbstgebackenes Kuchenbuffet konnte ein warmes Mittagessen an diesem Tag ausgleichen.

Die 3 Museumspädagogen hatten die Veranstaltung super vorbereitet und sprachen mit ihrer Art alle Kinder an. Es gab keine Disziplinprobleme, da von Anfang an alles passte. Der Funke sprang über und so konnten sie die Begeisterung für ihren Arbeitsplatz auf die Kinder übertragen und diese für die Inhalte begeistern. Die Idee, die Kinder einen Bernstein schleifen und als Kette mit nach Hause nehmen zu lassen, war ein perfekter Abschluss. Dieses Andenken hat niemand verschmäht.

Wir hätten gern noch mehr von dem schönen Städtchen gesehen, aber der Weg vom Bahnhof und zurück führte uns glücklicherweise durch die Altstadt und das Museum liegt etwas erhöht oberhalb des Hafens. So hat man einen beeindruckenden Blick auf die Müritz.

Wir waren dankbar, begeistert und nicht müde, als wir in Wildau wieder ankamen. Die Rückfahrt hat uns nicht angestrengt, wir konnten uns sogar erholen und alle hatten am Abend noch Energie für ihre Eltern übrig, die die aufgekratzten Kinder am Bahnhof wieder in Empfang nahmen.

E. Neumann (Klassenlehrerin)

Erlebnisbericht von Hannah

Unsere Exkursion nach Waren

Omi brachte mich zum Bahnhof. Um 9.44 Uhr kam die S-Bahn. Hamze fuhr mit dem Aufzug auf den Bahnsteig, da er mit seinen Krücken und dem Rollstuhl gekommen war. Nach etwa einer halben Stunde mussten wir in Berlin in einen RE umsteigen. In Waren mussten wir noch einmal eine halbe Stunde zum Museum laufen. Der Workshop dort ging um die Eis-und Steinzeit. Außerdem haben wir Ketten und Armbänder aus Bernstein gemacht. Nach einem eigenen Rundgang durchs Museum wollten einige von uns auf den Abenteuerspielplatz. Vladi ist beim Spielen aus Versehen in den angrenzenden See gefallen. Wir haben uns köstlich amüsiert. Danach trafen wir uns wieder mit den anderen uns starteten die Rückreise. Um 20.12 Uhr erreichten wir Wildau und wurden von den Eltern abgeholt.

Es war ein schönes Erlebnis. Die Fahrten mit der Bahn waren sehr ruhig und erholsam.

PS: Ich wäre sogar fast eingeschlafen.

Danke sagt

Hannah

 

Impressionen von diesem Ausflug